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Tipps und Nützliches für Campinganfänger

Im folgenden möchte ich dir ein paar nützliche Tipps und Informationen zum Camping mit dem Wohnmobil geben.

  • Was wird dringend benötigt?
  • Worauf kann man verzichten?
  • Was muss man beachten?
  • Wie findet man gute Campingplätze?
  • usw.

Aller Anfang ist schwer

Das erste Wohnmobil

Du planst dir ein eigenes Wohnmobil oder Camper anzuschaffen? Und hast aber noch keinerlei Erfahrung, oder weißt noch gar nicht ob das was für dich ist und was für ein Wohnmobil genau?

Im Wohnmobiljungle kann man sich sehr schnell verirren. Und da so ein Teil auch jede Menge Geld kostet sollte man sich das gut überlegen, um hinterher nicht  Probleme zu bekommen.

Die ersten Fragen, die du dir Stellen solltest: Camper oder klassiches Wohnmobil? Neu oder Gebraucht? Teilintegriert, Vollintegriert oder mit Alkoven? All diese unterschiedlichen Typen haben ihre Vor- und Nachteile. Im Internet findest du zu den Typen genügend Informationen für Ihre Vor- und Nachteile. Dann musst du dir über das Raumkonzept gedanken machen. Eine Gute Anlaufstelle für solche Entscheidungen ist eine Wohnmobilmesse. Oder gehe einfach zu verschiedenen Händlern und schaue dir verschiedene Raumkonzepte und Wohnmobilkonzepte an. Das macht auch Sinn, wenn du dich für ein gebrauchtes entscheiden solltest.
Die Länge muss man auch beachten. Je kürzer, desto leichter und desto wendiger. Je länger desto mehr Platz hat man, aber auch mehr Gewicht.
Und Gewicht ist ein riesiges Thema im Wohnmobilbereich. Gerade wenn man nur einen normalen PKW Führerschein besitzt.

Du hast dir dein “Traumwohnmobil” zusammengesucht. Raus gefunden was es alles haben sollte? Dann solltest du vor dem Kauf dir erst eins für 1-2 Wochen eines mieten, um wirklich festzustellen ob man mit dem ausgedachten Raumkonzept und Wohnmobilkonzept klar kommt. Bei solch hohe Anschaffungspreise lohnt sich das allemal.

Für uns kam z.B. kein Camper in Frage, da wir persönlich viel zu peniebel sind und durch die große Tür im Camper viel Dreck und Fliegen rein kommt. Und man ständig umbauen muss. Auch wollten wir unsere Fahrräder mit in die Heckgarage packen, um einen Diebstahl besser vorbeugen zu können.

Hast du dich für ein Konzept entschieden musst du auch auf den Hersteller achten. Es gibt günstige Hersteller wo die Qualität oft nicht so gut ist, und teure Hersteller.
Übrigens: wärend der Corona Zeit hat die Campingbranche geboomt. In diesem Zeitraum haben die Hersteller ihre Produktion so ausgelastet, dass das selbst bei Premiumherstellern zu Qualitätseinbusen gekommen ist. Darauf solltest du achten.

 

Ein paar weitere Punkte worauf man beim Kauf achten sollte. Gerade wenn man von Privat bzw. ein gebrauchtes Wohnmobil oder Camper kauft:

  • Hat das Wohnmobil einen Wasserschaden? Ist es komplett dicht? Dies kann man relativ einfach mit einem Feuchtigkeitsmesser herausfinden. Gerade um die Fenster herum, im Bereich der Dusche usw. sollte man schauen.
  • Zum Thema Wasserschaden: Ist der Unterboden noch in Takt? Ältere Wohnmobile haben noch einen Holzboden der speziell abgedichtet ist. Wenn diese Dichtung nicht regelmäßig erneuert wurde kann sie durch Steinschlag und Wetter beschädigt sein und dann kann das Holz anfangen zu gammeln. Gerade im Bereich der Heckgarage ist das immer wieder ein Problem. Da ruhig von unten mal schauen und dem Finger mal kräftig in den Unterboden drücken.
    Manche Wohnmobile, wie unser Bennimar haben einen GFK Unterboden. Da passiert eigentlich nichts und dieser ist sehr Wartungsarm. Das Thema kann dir daher auch bei einem neuen Wohnmobil kommen.
  • Funktioniert die Elektrik komplett? Alle elektrischen Geräte, Lampen usw. ausprobieren.
  • Funktioniert der Kühlschrank noch gut? Weiteres zum Kühlschrank weiter unten, aber du solltest den Verkäufer bitten den Kühlschrank 1-2 Stunden bevor du eintriffst schonmal einzuschalten, um den checken zu können.
  • Dann sollte man natürlich das Fahrgestell kontrollieren. Gibts am Rahmen Rost? Läuft der Motor einwandfrei? Hat das Fahrzeug TÜV? usw.
  • Wie lange ist die letzte Gasprüfung her? Jedes Wohnmobil benötigt regelmäßig für die Gasanlage eine Prüfung. Dafür gibt es ein gelbes Heft. Ist das nicht mehr Vorhanden muss die ganze Gasanlage komplett neu abgenommen werden. Das kann teuer werden.
  • Wassertank: Ist er sauber? funktioniert die Pumpe einwandfrei?
  • Heizung: Funktioniert die Heizung im Aufbau einwandfrei? Ruhig mal einschalten lassen und auf max. hochheizen lassen und schauen ob überall an allen Auslässen Wärme raus kommt.

 

Schaden an einem gebrauchten Wohnmobil. Duschtasse hat sich abgesenkt und das Silikon ist gersissen. Anschließend floss Wasser unter die Duschtasse.
  • Dusche: Ist die Duschtasse noch in takt? Gibts irgendwelche Risse oder sind die Silikonfugen evtl. auch kaputt? Eine Reperatur kann hier sehr sehr teuer werden.
  • Toilette: Funktioniert hier alles, schaut das sauber und gepflegt aus? Wenn eine Standard Thetford Toilette verbaut ist gibt es hier aber oft guten Ersatz. Würde ich sowieso bei einem gebrauchten Empfehlen. Einmal Klobrille und Tank tauschen. Kostet nicht so viel und ist hygienischer.

Natürlich gibt es noch viel mehr Punkte, aber das wäre so die wichtigsten die uns erstmal eingefallen sind. Viel Spaß mit deinem neuen Wohnmobil und eine Gute Reise!

Kühlschrank

Der klassische Gas Kühlschrank eines Wohnmobils funktioniert deutlich anders als der Kühlschrank, den man zu Hause in der Kühce stehen hat. Auf Promobil ist hierzu ein sehr guter interessanter Beitrag zu finden und beschrieben wie er genau funktioniert. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen sondern nur erleutern worauf man achten muss.

  • Der absorber Kühlschrank eines Wohnmobils hat die meiste Leistung bei 230V Betrieb und die geringste Leistung bei 12V Betrieb. Auf Gas die mittlere Leistung.
  • Bei älteren Modellen kann das Kältemittel verklummt sein und dadurch die Kühlleistung reduzuert sein. Im Internet gibt es einige Tipps um das zu beheben (ohne Gewähr).
  • Die Kühlleistung bzw. die kälteste Temperatur ist stark von der Außentemperatur abhängig. Das sollte man beachten, wenn man im Süden unterwegs ist und stark verderbliche Ware wie Wurst und Käse dabei hat.
  • Die Kühlleistung ist stark von der Neigung des Kühlschrankes bzw. Wohnmobils abhängig. Je gerade das steht, desto mehr Leistung steht zur Verfügung.
  • Der Gasverbrauch ist fast zu vernachlässigen.
  • Man sollte den Kühlschrank von innen nur mit klarem Wasser und milden Reinigungsmitteln reinigen, um ihn nicht zu beschädigen.
  • Man sollte vor dem Einräumen der Produkte, diese im heimischen Kühlschrank vorkühlen, um zu verhindern, dass die Temperatur am Anfang zu stark im Kühlschrank ansteigt.
  • Den Kühlschrank nur sehr kurz öffnen und schnell wieder verschließen. Gerade in heißen Regionen ist das sehr wichtig.

Wichtiges Zubehör

Folgendes wichtiges Zubehör sollte man immer dabei haben. Und zwar auch wenn man sich ein Wohnmobil mietet.

  • Auffahrkeile um das Wohnmobil ins Wasser zu stellen und nicht schief schlafen zu müssen. Hier gibt es verschiedene Modelle und Varianten. Je höher desto mehr kann man ausgleichen.
  • Wasserschlauch, um Wasser auffüllen zu können. Mindestens 10 Meter sollte man haben, um soweit überall an jedem Stellplatz und Campingplatz klar zu kommen. Wir verwenden hierfür einen normalen Gartenschlauch aus dem Baumarkt.
  • Schlauchanschluss für den Anschluss des Schlauches an einen Wasserhahn:
    • 1 Stück 1/2″ Gewinde
    • 1 Stück 1″ Gewinde
    • 1 Stück 3/4″ Gewinde
  • Hammer für die Heringe der Markise
  • Kleingeld: 1€ Münzen sollte man auch immer genug dabei haben. An den meisten Wasserstationen muss man 1€ Münzen rein werfen.
  • Scheibenwischkonzentrat
  • eine Gute Taschenlampe
  • Überbrückungskabel
  • eine volle Gasflasche (besser 2, falls das möglich ist)
Auffahrkeile
Kreuzwasserwaage
  • Stromkabel / Kabeltrommel. Auch hier mindestens 10 Meter. Besser sind 20 Meter. Oft sind die Stromsteckdosen weiter entfernt.
    Hierbei gibt es zwei Varianten:
    • normale Kabeltrommel für den Außenbereich aus dem Baumarkt + ein männlicher CEE Adapter und ein weiblicher CEE Adapter
    • direkt eine Kabeltrommel aus dem Wohnmobil Zubehör mit direktem CEE Steckern und ein kurzes CEE Kabel (1-2 Meter lang).
    • CEE Stecker sind diese blauen mehrpoigen Stecker für den Campingbereich.
  • Außreichend viel Chemie, falls man eine Chemietoilette hat. Ich kann hier auch die Tabs empfehlen.
  • Camping Toilettenpapier speziell für Chemietoiletten. Für Chemietoiletten kein normales Toilettenpapier verwenden!
  • Und natürlich Campingstühle, Campingtisch deiner Wahl.
  • Grill. Bitte beachte, dass nicht überall Holzkohle, wegen Brandgefahr, erlaubt ist! Gerade in Südfrankreich, Spanien usw. kann es problematisch werden.
  • Wasserwaage: Um zu sehen ob das Wohnmobil gerade steht. Am besten eine kleine Kreuzwasserwaage wie oben ersichtlich. Diese gibts in den großen Shops für kleines Geld zu kaufen.
  • Handfeger und Schaufel sowie normaler kleiner Besen.
  • Panzertape / Gewebeklebeband
  • Mückenschutz

Alles andere ist nice to have, aber nicht wirklich wichtig um einen schönen entspannten Urlaub zu haben.

Fahrradträger

Unserer Meinung nach dürfen Fahrräder bei einem Wohnmobiltrip nicht fehlen. Viele Wohnmobile haben dafür hinten am Heck Fahrradträger bzw. Anschraubpunkte wo man einen Fahrradträger anbringen kann.

Das Problem ist, dass die Rückwand eines Wohnmobils dadurch gewisse Belastungen ausgesetzt ist. Gerade mit den schweren E-Bikes kann dies zum Problem werden. Durch die erhöhte Belastung können im Laufe der Zeit undichtigkeiten an der Rückwand bzw. am Übergang zu den Außenwänden und zum Dach entstehen. Auch können undichtigkeiten an den Anschraubpunkten entstehen. Daher sollte man das bei einem gebrauchten Wohnmobil ebenfalls checken und die zulässige Last niemals überschreiten. Wir hatten uns bei unserem Benni dafür entschieden erstmal auf einen Träger zu verzichten und die Räder in die Heckgarage zu laden.

Fahrradträger an einem Roller Team Wohnmobil

Reinigung

Da das Wohnmobil von innen wie auch von außen aus sehr viel Kunststoff besteht, darf man das nicht wie ein Auto oder das eigene Zuhause reinigen. Man sollte auf spezielle geeignete Reinigungsmittel zurückgreifen und auch bei der Außenwäsche vorsichtig sein.

  • Auf gar keinen Fall klassische Badreiniger verwenden oder gar Glasreiniger. Diese machen das Kunststoff spröde und Rissig. AUCH NICHT FÜR DIE KUNSTSTOFFFENSTER!
  • Auf gar keinen Fall mit dem Wohnmobil in eine LKW Waschstraße fahren. Es gibt spezielle Wohnmobilwaschstraßen oder Waschboxen.
  • Das Wohnmobil außen immer schön einwaxen, um das GFK zu schützen. 1-2 mal im Jahr sollte man das machen. Hierbei keine Polituren verwenden. Schon gar keine, welche man auch beim Auto verwendet.
  • Immer auf der Pakungsbeilage schauen ob das Reinigungsmittel oder die Politur für GFK geeignet ist. Es gibt zahlreiche Produkte im Wohnmobil & Bootszubehör, die auch nicht wirklich teurer sind.
  • Im Wohnmobil reinigen wir alles mit normalen Spülmittel und ab und zu mit Kunststoffpflegeprodukten.
  • Am besten ein kleinen Handstaubsauger dabei haben, oder sich einen 12V Staubsauger kaufen.

Nützliches für die Reise

Campingplatz / Stellplatz finden

Campingplätze und Stellplätze gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Man kann diese gut über diverse Portale, Apps oder einfach durch gooogeln suchen.
Es gibt mittlerweile auch Zahlreiche private Stellplätze von Bauern, welche ihre Wiesen und großen Grundstücke hierfür zur Verfügung stellen.
Je nach Ort, Reisezeitraum und Wetter können die Stellplätze und Campingplätze aber schnell voll sein. Daher sollte man ggf. vorher Reservieren, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte. Wir Reisen meist außerhalb der Ferienzeiten und sehr spontan. Buchen daher ganz selten etwas. Sind dafür aber auch flexibel und schlafen notfalls auch mal auf einem Rastplatz. Das hängt aber auch immer von den persönlichen Bedürfnissen ab.

Folgende Portale und Apps kann ich euch empfehlen:

  • Park for Night: eine der wahrscheinlich meist genutzten Portale bzw. App im Campingbereich. Hier finden sich nahezu alle Campingplätze und Stellplätze + jede Menge private Stellplätze und einfachen Parkplätze. Auch für elle Offroadfans gibt es hier Möglichkeiten.  Man kann super filtern und findet auch viele Aussagekräftige Bewertungen zu den einzelnen Plätzen.
  • camping.info: Ist mit über 23.000 gelisteten Campingplätzen und 110 Millionen Seitenaufrufen pro Jahr das wohl größte Informationsportal im deutschsprachigen Raum für Camper. Ein sehr gutes Portal um nach Campingplätzen zu suchen und diese direkt zu buchen. Auch diese nutzen wir immer wieder, wenn wir wirklich mal nicht so spontan sein möchten. Können wir auch voll empfehlen.
  • Google Maps: natürlich darf Google Maps auch nicht fehlen. Hier findet man auch sehr viel.


Zu den Unterschieden zwischen Campingplatz und Stellplatz:
Der Stellplatz ist meistens viel günstiger als ein Campinplatz, aber man bekommt dafür auch weniger Infrastruktur, manchmal darf man keine Markise aufstellen, da die einzelnen Plätze ganz eng sind. Daher man parkt eng zusammen um möglichst viel Wohnmobile auf dem Stellplatz unter zu bekommen. Außerdem haben nicht alle Stellplätze eine Ver- und Entsorgungsstation oder gar Strom. Des Weiteren bieten die wenigsten Stellplätze sanitäre Einrichtungen. Wir können aber Stellplätze auf Bauernhöfe und von Privatleuten sehr empfehlen. Da  haben wir bisher die besten Erfahrungen gemacht. 

Wasser tanken

Zum Duschen, Waschen und Kochen, sowie für die Chemietoilette wird Wasser benötigt. Dieses kann an entsprechenden Stationen an nahezu jedem Campingplatz kostenlos getankt werden. Außerdem haben die meisten Stellplätze entsprechende Stationen und es gibt auch viele öffentliche Ver- und Entsorgungsstationen wo man für kleines Geld Wasser aufnehmen kann.
Manche Campingplätze haben sogar direkt am Platz einen Frischwasseranschluss. 

Je nach dem kostet das ein paar Cent bis 1,50€ pro 100 Liter Trinkwasser. Meistens sind dort Automaten wo man Kleingeld einwerfen muss. Manchmal geht auch Karte oder ist ein Münzsystem vorhanden. Die Stationen sind eigentlich selbsterklärend. Nahezu alle Stationen haben einen Zölligen Gewindeanschluss, welchen man aus dem Gartenbereich kennt. Dort kann man dann einen Gardena Schlauchanschluss aufschrauben. An diesen schließt man seinen Wasserschlauch an und das andere Ende kommt in die Wassertanköffnung. Nun lässt man solange laufen bis es wieder aus der Tanköffnung raus kommt und voll ist.

Man sollte dabei natürlich darauf achten, dass der Wasserschlauch nicht verschmutzt, kein Dreck ins System gelangt und gerade wenn auch noch eine Entsorgung mit dabei ist, der Schlauch nicht mit Fäkalien in Berührung kommt. Den Wasserschlauch sollte man auch alle 1-2 Jahre tauschen.

Wir nutzen in den Südlichen Ländern Europas außerdem noch einen Wasserfilter, welcher zwischen Schlauch und Einfüllstutzen gesteckt wird, um groben Schmutz aus dem Tank fern zu halten.
Außerdem sollte man das Wassersystem regelmäßig reinigen.

Strom "tanken"

Natürlich benötigt ein Wohnmobil Strom. Egal ob für die Beleuchtung, zum Laden der Handys, zum Betreiben von einem Fernseher oder zum Laden vom Laptop. Ja manche wollen sogar unterwegs im Urlaub auf ihren Thermomix nicht verzichten. Die Bordbatterie hält je nach Ausführung nicht gerade lange. Je nach dem wie das Wohnmobil ausgestattet ist, ist nach 1-2 Tagen Schluss. Bei guten Systemen mit Lithium Batterie und Solaranlage spätestens nach 7 Tage. Gerade wenn 220V benötigt wird und die 12V nicht ausreichen, wird es schnell eng.

Dafür kann man an fast allen Stellplätzen und allen Campingplätzen sich an “Landstrom” anschließen und so das Wohnmobil mit 220V versorgen und die vorhandene Batterie mit dem integrierten Ladegerät wieder aufladen.

Wir selbst benötigen eigentlich so gut wie nie Landstrom, da wir da ganz gut ausgestattet sind und selten länger als 4 Tage irgendwo stehen bleiben. Nur wenn wir unsere E-Bikes laden wollen schließen wir uns an Landstrom an.

Innerhalb Europas sind auf allen Campingplätzen und Stellplätzen CEE Stecker Standard. Diese haben im Vergleich zu den herkömmlichen Haushaltssteckern (Schuko Stecker) den Vorteil, dass Phase, Erde und Neutralleiter immer gleich ist. Man kann dort Phase und Neutrallleiter nicht tauschen. Für den Betrieb von elektrischen Geräten ist das irrelevant. Für die Absicherung des elektrischen Systems ist das aber ganz entscheidend.

 

CEE Adpter, Männlich & Weiblich auf Schuko Stecker
Kabeltrommel mit CEE Stecker

Der am Stellplatz verbaute FI und die Sicherung, sowie die im Wohnmobil verbaute Sicherung lösen zwar aus, wenn die beiden Pole verdreht sind, aber es kann dann trotzdem noch Spannung auf dem System sein, da in der Regel nur ein Pol von der Sicherung getrennt wird. Ich habe daher bei unserem Benny eine andere Absicherung verbaut wo immer beide Pole getrennt werden.

Von der Funktion funktionieren aber beide Varianten:

  • normale Kabeltrommel mit Schuko Stecker für den Außenbereich aus dem Baumarkt + ein männlicher CEE Adapter und ein weiblicher CEE Adapter
  • direkt eine Kabeltrommel aus dem Wohnmobil Zubehör mit direktem CEE Steckern und ein kurzes CEE Kabel (1-2 Meter lang).

CEE Stecker sind diese blauen mehrpoigen Stecker für den Campingbereich.

An manchen Stellplätzen und Campingplätzen muss der Strom extra nach Verbrauch bezahlt werden. An anderen wird er pauschal abgerechnet und wieder an anderen ist er kostenlos dabei.
Wichtig ist, dass man die Stromstärke beachtet. An manchen Stellplätzen oder Campingplätzen gibt es keine 16A sondern nur 5A oder 10A. Daher wenn du mehr anschließt, fliegt die Sicherung. Das hatten wir schon einige male. Das macht der Betreiber um Strom und Kosten zu sparen. Berechnen tut man das mit der einfachen Formel dann:

  • Leistung (Watt) = Spannung (Volt) mal Strom (Ampere)
    W = V * A
    Beispiel:
    W = 230V * 5A = 1150 Watt
    W = 230V * 16A = 3680 Watt
  • Strom (Ampere) = Leistung (Watt) / Spannung (Volt)
    A = W / V
    Beispiel:
    A = 3680 Watt / 230V = 16A

 

Ansonsten gibt es dabei nicht viel zu beachten. Einfach Stecker einstecken und über Strom freuen. 🙂

Überladung / Gewicht

Das Thema Gewicht ist sehr wichtig zu beachten, wenn man keine Probleme mit der Polizei oder mit der Versicherung bekommen möchte. Oft hat man leider nur sehr wenig Zuladung. Gerade weil die Hersteller die Leermasse des Fahrzeugs ohne Frischwasser, ohne vollen Dieseltank, und ohne Beifahrer angeben. Außerdem ist oft nur eine volle Gasflasche mit im Gewicht drin. Zubehör wie Markise usw. ist auch nicht mit enthalten, wenn es nicht zur  Serienausstattung des Wohnmobils gehörte. Und das gehört oft nicht mit dazu.

Daher kann aus 2800kg Leergewicht, was in den Papieren steht, sehr schnell 3300 kg ohne Verpflegung, Fahrräder usw. werden.

Als kleiner Tipp: Wenn man abfahrbereit ist, kann man in örtlichen Müllentsorgungsstationen, Betonmischwerken oder auch auf öffentlichen LKW Waage in der Nähe von Autobahnen meist kostenlos oder für etwas Trinkgeld sein Gewicht prüfen und notfalls etwas Wasser ablassen oder eben irgendwo am Gepäck einsparen.

Bitte beachte auch, dass in unterschiedlichen Ländern in Europa, unterschiedliche Grenzwerte und Strafen drohen. Von Geldstrafen von wenigen 100€ bis zur kompletten Stilllegung ist alles dabei. Von 0% Toleranz bis 10% Toleranz ebenfalls alles dabei. Im Internet gibt es hierzu einige Tabellen. Schau am besten mal auf der Homepage vom ADAC nach.

Die oben ersichtliche Zusammenstellung ist von unserem Benni. Wie man sieht ist das Leergewicht  (Masse in fahrbereiten Zustand) ohne Markise, ohne Wasser, ohne Beifahrer etc.. Die Markise hatten wir auch gleich beim Kauf mit bestellt, aber der Händler baut diese erst ein und dadurch ist diese in der Masse, welche in den Papieren steht nicht mit einkalkuliert. So trixen die Hersteller ein wenig.
Wir kommen je nach Gepäck ziemlich genau auf 3500 kg. Manchmal sind wir 10-20kg drüber. Die Daten haben wir auch nachgewogen und bisher hat das immer ganz gut gepasst.
Wenn wir nach Frankreich fahren wo keine Toleranz existiert, lassen wir den Wassertank nur zu 20% gefüllt, und füllen ihn erst vor Ort am Stellplatz.